Lernhilfe und Lerntipps für die bevorstehende Prüfung


Jeder von uns wünscht sich, all das erforderliche Wissen umgehend zu beherrschen, ohne dafür einen großen Aufwand beim Lernen zu betreiben. Dafür gibt es einige einfach einzuhaltende Regeln, die uns das Lernen erleichtern.

Die optimale Lernumgebung

Der Arbeitsplatz muss ruhig und frei von Störungen sein.
Lernen Sie aufrecht sitzend in einem bequemen Stuhl oder bewegen Sie sich beim Lernen (im Raum umher gehen). Beim Lernen am Computer ist unbedingt auf die Ergonomie zu achten.
Lüften Sie den Arbeitsraum ausreichend.
Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung.
Lassen Sie am Arbeitsplatz nur das notwendigste liegen, damit Sie nichts vom Lernen ablenkt.

Die ideale Lernzeit

Der Biorhythmus bestimmt unsere Leistungsfähigkeit beim Lernen entscheidend mit.
Ermitteln Sie Ihr eigenes Leistungsprofil im Tagesablauf durch Selbstbeobachtung.
Organisieren Sie Ihre Lernphasen so, dass sie in leistungsstarken Tageszeiten liegen.
Nutzen Sie leistungsschwache Phasen, um bereits gelernten Stoff zu wiederholen.
Achten Sie auf eine effiziente Zeitplanung zum Erreichen Ihres Pensums.
Beenden Sie das Lernen oder schieben eine Pause ein, wenn Sie das Gefühl haben, dass nichts mehr geht.

Kleine und große Lernpausen

Planen Sie während des Lernens immer kurze Gedanken- und Verschnaufpausen ein. Währenddessen prägt sich das Gehirn das Gelernte weiter ein. Schauen Sie indessen in die Ferne (Fenster) und entspannen dabei Ihre Augen.
Legen Sie Pausen ein, in denen Sie sich etwas bewegen, in frischer Luft durchatmen und leichte Entspannungsübungen (Gymnastik) machen.
Nach etwa zwei Stunden machen Sie eine Pause über mehrere Minuten, in der Sie sich vom Arbeitsplatz fortbewegen, etwas trinken und essen (Obst, Gemüse).
Dehnen Sie eine Pause nicht zu lange aus.
Sorgen Sie während den Lernpausen unbedingt für geistige und körperliche Entspannung.

Geistiges und körperliches Wohlbefinden

Körperliche Fitness wirkt sich sowohl auf den Körper als auch auf den Geist positiv aus. Um zum Lernen einen Ausgleich zu schaffen, sollten Sie leistungsschwächere Tageszeiten für etwas Sport reservieren.
Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung helfen Ihnen, eine geistige Ausgeglichenheit zu erreichen, wodurch die Konzentrations- und daraus resultierend die Aufnahmefähigkeit enorm gesteigert werden.
Nehmen Sie in Lernpausen keine zu üppigen Mahlzeiten zu sich, damit der Organismus nicht unnötig belastet wird. Ausgewogene und leichte Ernährung wirken sich generell positiv auf Ihre Gesundheit aus.
Sorgen Sie für ausreichend Schlaf, besonders zu empfehlen ist der so genannte "Vormitternachtsschlaf".

Der richtige Lernplan

Erstellen Sie sich zu Beginn einen Lernplan, der Ihre Tages-, Wochen-, und Semesterplanung enthält.
Beginnen Sie damit, den längsten Zeitraum abhängig der Prioritäten zu planen (Was wollen Sie bis wann erreicht haben).
Kalkulieren Sie auch Unterbrechungen wie Urlaub, Ferialjob und Sonstiges mit ein.
Zerlegen Sie den groben Plan in konkrete überschaubare Wochen- und Tagespläne.
Ermitteln Sie die Stunden pro Tag, die Ihnen zum Lernen zur Verfügung stehen. Schätzen Sie ab, wie lange die Erarbeitung und Wiederholung diverser Themen und Kapitel dauern.
Legen Sie Termine fest, an denen Sie Gelerntes prüfen.
Berechnen Sie auch einen Puffer für Unvorhersehbares mit ein.
Achten Sie während der gesamten Planung immer auf Ihr persönliches Leistungsprofil im Tagesablauf. Lernen Sie neuen Stoff in leistungsstarken Phasen und wiederholen Sie Gelerntes in leistungsschwächeren Phasen.

Der gut strukturierte Lernstoff

Konzentrieren Sie sich beim Lernen immer auf das Wichtigste.
Bringen Sie eine übersichtliche Struktur und Gliederung in Ihren Lernstoff. Heben Sie Wichtiges durch Unterstreichen und Markieren hervor. Verwenden Sie dabei mehrere Farben und bleiben durchgehend einheitlich.
Fassen Sie langwierige und unübersichtliche Textpassagen aussagekräftig zusammen.
Erstellen Sie sich Listen, die Sie auch unterwegs während überflüssigen Leerzeiten zum Lernen und Wiederholen verwenden können.
Um effektiv und effizient zu lernen, ist es zwingend notwendig, Eichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

Effiziente Lernmethoden

Effiziente Lernmethoden gibt es zahlreiche. Jede davon ist für bestimmte Aufgabengebiete mehr oder weniger gut geeignet.
Eine davon lautet:

Die PQ4R-Methode

Bei der PQ4R-Methode handelt es sich um eine Lesestrategie, die zur aktiven Erarbeitung von schwierigen Texten dient. Zentrales Merkmal ist die strukturierte Erstellung und Beantwortung von Fragen eines vorliegenden Textes in 6 Phasen.

Das Acronym der 6 Phasen steht für: Preview - Question - Read - Reflect - Recite - Review

  1. Preview (Vorprüfung)
    Überfliegen der Kapitel zur Erarbeitung und Vereinheitlichung darin vorkommender Themen (Überschriften, Untertitel).

  2. Questions (Fragen)
    Formulieren der Fragen, die durch das Lesen des Textes beantwortet werden können. Die Fragen auf einem Blatt notieren.

  3. Read (Lesen)
    Sorgfältiges Lesen des Textes und versuchen, die erarbeiteten Fragen zu beantworten.

  4. Reflect (Nachdenken)
    Versuchen den gelesenen Text zu verstehen und den Inhalt in Bezug zum eigenen Vorwissen zu stellen.

  5. Recite (Wiedergeben)
    Wiedergabe des gelesenen Textes in eigenen Worten, unter Beantwortung der im Abschnitt 2 formulierten Fragen. Bei Schwierigkeiten ist der Text erneut zu lesen und zu reproduzieren.

  6. Review (Rückblick)
    Gedankliche Wiederholung des Textes und in Erinnerung rufen bzw. Hervorheben der wichtigsten Punkte durch Beantwortung der Fragen.

Die 5-Fächer-Lernkartei

Die 5-Fächer-Lernkartei wurde 1973 von Sebastian Leitner entwickelt und eignet sich hervorragend zum Lernen von umfangreichen und schwer einprägsamen Lernstoffen, wie zum Beispiel Vokabeln oder Fachbegriffen. Die Lernkartei stellt eine klassische Methode der Mnemotechnik dar, mit dem lernpsychologischen Prinzip des assoziativen Lernens.
Der Lernstoff wird in bestimmten Regelmäßigkeiten in Form von Frage und Antwort wiederholt und prägt sich dadurch ins Gedächtnis ein (Wissenschaftlicher Hintergrund).

Merkregeln - Merktechniken

Um den Lernstoff vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis zu übertragen gibt es einige allgemein gültige Regeln. Jeder Lernende muss die für ihn passendste selbst herausfinden.

  • Den Lernstoff durch Strukturierung sinnzusammenhängend zu verknüpfen und einige male wiederholen.
  • Ähnlichen Lernstoff nie zu knapp hintereinander lernen. Dadurch entsteht eine gegenseitige Behinderung.
  • Unmittelbar vor dem Einschlafen wiederholter Lernstoff prägt sich gut in das Gedächtnis ein, da keine fremden Einflüsse den Merkprozess beeinflussen.
  • Um den Prozess des Vergessens entgegenzuwirken, muss der Stoff zu Beginn in kurzen und anschließend in immer größer werdenden Zeitabständen wiederholt werden.
  • Im Langzeitgedächtnis gespeicherter Stoff gerät mit der Zeit wieder in Vergessenheit. Einmal aufbereiteter und verwalteter Lernstoff kann mit einfachen Mitteln wie der Lernkartei wiederholt und somit umgehend ins Gedächtnis gerufen werden.
  • Schwer erlernbarer Stoff muss öfters wiederholt werden.


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